Tatendrang statt Tristesse in Tiefenbach

Kehrt zurück ins Tiefenbacher Tor: Routinier Stefan Lang (37). -Foto: Mike Sigl

Erstmals eine Frühjahrs-Vorbereitung auf Kunstrasen statt auf dem tiefen Sandplatz: Darauf hatten sich die Fußballer des FC Tiefenbach DJK heuer gefreut. Vergebens.

Das weiter geltende Sportverbot trifft den Kreisligisten wie alle anderen Vereine der Region hart. Dennoch lässt man sich nicht unterkriegen und blickt optimistisch nach vorne. Denn im Jahr 2021 gibt es mehrfach Grund zum Feiern. Zum 90-jährigen Jubiläum soll der Klassenerhalt aus eigener Kraft geschafft werden, dazu sind die Einweihung des Kunstrasens und des renovierten Klubheims geplant.

"Wenn es irgendwann wieder erlaubt ist, werden wir auf das alles bei einem größeren Fest anstoßen", verspricht Abteilungsleiter Roland Lindinger. Zusammen mit den aktiven Kickern und den anderen Vereins-Verantwortlichen ist er im Moment eifrig dabei, das schon in die Jahre gekommene Funktionsgebäude am Sportplatz aufzupolieren. "Wir werden das Vereinsheim entkernen und die vier Kabinen, sanitären Anlagen sowie die Gemeinschaftsräume runderneuern. Diese Maßnahme war überfällig. Wir hoffen, dass wir sie spätestens zu Beginn der neuen Saison abgeschlossen haben", sagt der 28-Jährige.

Bei seinen Stationen in Hauzenberg und Hutthurm hat Bastian Parzer (links) einige Landesliga-Erfahrung gesammelt. Ab Sommer verstärkt er die Kreisliga-Truppe des FC Tiefenbach DJK. -Foto: Sven Kaiser

Die ausgedehnte Zwangspause gab der FCT-Führung auch die Gelegenheit, die personellen Weichen für die Zukunft zu stellen. "Normalerweise haben wir uns immer im Januar mit Spielern sowie Trainern zusammen gesetzt. Das war heuer nicht möglich. Wir haben aber auf telefonischem Weg alle Beteiligten abgefragt und sind zu einem erfreulichen Ergebnis gekommen. So gut wie alle unsere derzeitigen Fußballer haben zugesagt, dass sie auch in der neuen Spielzeit weitermachen", freut sich Lindinger. Auch die Trainer Tobias Ortmeier (35) und Martin Pollich (40) werden ihre Arbeit fortsetzen.

Einen Weggang haben die Tiefenbacher zu verzeichnen. Keeper Yousef Aldouri (24) steht dem FC DJK nicht mehr zur Verfügung. Diese Lücke wurde aber bereits gefüllt. Mit Stefan Lang (37) hat sich ein Top-Torhüter zurück gemeldet. Der Routinier, der aus beruflichen Gründen seine Karriere bereits 2012 beendet und über die Jahre immer wieder mal ausgeholfen hatte, fand wieder Geschmack am Bälle fangen. "Er ist topfit und ganz heiß darauf, in den Kasten zurück zu kehren. Für uns ist das eine Klasse-Lösung", betont Lindinger. Und er kann noch einen namhaften Neuling vermelden: Bastian Parzer (23) wechselt vom Landesligisten FC Sturm Hauzenberg zum FCT. "Er ist ja ein gebürtiger Tiefenbacher, wir hatten daher immer Kontakt. Jetzt freuen wir uns, dass er künftig unseren Kader bereichert", sagt der Spartenleiter. Seit 2018 war Parzer, der als variabel einsetzbarer, wieselflinker Fußballer im offensiven Mittelfeld gilt, unter dem Staffelberg aktiv, davor spielte er zu Landesligazeiten für den SV Hutthurm. Insgesamt hat der 23-Jährige bereits 65 Landesliga-Einsätze (13 Tore) vorzuweisen.

Überaus positiv bewertet Roland Lindinger auch die Tatsache, dass im Sommer nicht weniger als zehn Talente aus dem eigenen A-Juniorenlager aufrücken: "All diese Burschen sind Feuer und Flamme, bei den Herren mitzumischen. Durch diesen Zuwachs gewinnt unser Kader an Breite. Wir werden künftig in jedem Fall wieder eine 2. Mannschaft im aufstiegsberechtigten Spielbetrieb stellen."

In der unterbrochenen Marathon-Saison haben sich die Tiefenbacher nach sehr durchwachsenem Start noch auf Platz acht nach vorne gearbeitet. "Die Hinrunde haben wir total vergeigt", blickt Lindinger mit Schaudern zurück. Tatsächlich standen hier mageren vier Siegen neun Pleiten gegenüber. In der Rückserie lief es dann besser, die Truppe um den besten Torjäger Hans-Christian Zwerger (10 Treffer) blieb hier ungeschlagen (drei Siege, drei Unentschieden). Die Vereinsverantwortlichen wünschen sich, dass diese Runde doch noch ordnungsgemäß über die Bühne gehen kann. Sollte dies bis 30. Juni nicht gelingen, wären die Tiefenbacher nach aktuellem Stand bei der laut- BFV-Beschluss dann wirksam werdenden Quotientenregelung (Anzahl der Punkte geteilt durch Anzahl der Spiele) "aus dem Schneider". Das wäre aber nicht im Sinne von Roland Lindinger: "Wir wollen unbedingt wieder spielen und den Klassenerhalt aus eigener Kraft schaffen." Und dann die Vierfach-Feier planen.

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